Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK)
Die Gemeinde Bad Klosterlausnitz stellt sich aktiv den Herausforderungen unserer Zeit. Mit dem Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK) wurde ein zukunftsorientiertes Planungsinstrument geschaffen, das die gemeindliche Entwicklung gezielt auf heutige wirtschaftliche und demografische Rahmenbedingungen ausrichtet. Ziel ist es, die Entwicklungsperspektiven von Bad Klosterlausnitz zu stärken, die Einbindung in die Region im Kontext der zentralörtlichen Funktion zu sichern und konkrete Handlungsräume für die kommenden zehn Jahre zu definieren.
Keine Theorie – sondern Orientierung für die Praxis
Das ISEK ist keine bloße Sammlung abstrakter Ziele, sondern eine praxisnahe Arbeitsgrundlage für den Gemeinderat. Es unterstützt künftige Entscheidungen zu Investitionen, Projekten und Förderprogrammen – abgestimmt auf lokale Bedürfnisse und Entwicklungen. Besonderen Wert legte die Gemeinde auf eine breite Beteiligung der Bürgerschaft: Ideen, Anregungen und Erfahrungen der „Lausnitzer“ flossen in das Konzept mit ein – über Workshops, Bürgerbefragungen, öffentliche Sitzungen und die regelmäßige Information im Lausnitzer Boten.
Konzept mit klaren Schwerpunkten
Folgende Themenfelder standen im Zentrum der Analyse:
- Bevölkerungsentwicklung
- Entwicklung des Kurstandorts
- Entwicklung des Sanierungsgebiets
- Bauflächen und Wohnraumpotenziale
- Kultur, Freizeit und Sport
- Versorgung, Handel und Mobilität
- Zusammenarbeit im Mittelzentrum Hermsdorf – Bad Klosterlausnitz
Auf dieser Grundlage wurden Leitbilder und Handlungsfelder entwickelt, aus denen konkrete Maßnahmen abgeleitet werden können. Ziel der Gemeinde ist es außerdem, in das Bund-Länder-Programm „Kleinere Städte und Gemeinden“ aufgenommen zu werden, um wichtige Investitionen mit Fördermitteln umsetzen zu können.
Gemeinsames Zentrenkonzept für die Stadt Hermsdorf und die Gemeinde Bad Klosterlausnitz
Die Stadt Hermsdorf und die Gemeinde Bad Klosterlausnitz haben sich in der Landesplanung funktionsteilig als Mittelzentrum ausgewiesen. Somit sollen in Hermsdorf und in Bad Klosterlausnitz die gehobenen Funktionen der Daseinsvorsorge mit mindestens regionaler Bedeutung konzentriert und zukunftsfähig weiterentwickelt werden, wozu auch die Einzelhandelsfunktion zählt. Aus diesem Grund wurde das Zentrenkonzept im Jahr 2020 als Grundlage der Flächennutzungsplanung erstellt.
Im Zentrenkonzept ist festgeschrieben, welche Einzelhandelsstandorte eine prägende Versorgungsfunktion für die beiden Orte besitzen und wie diese Standorte einzustufen sind (Standortkonzept). Den identifizierten Handelsstandorte sind weiterhin sortimentsseitige Funktionszuweisungen in Bezug auf den jeweiligen Versorgungsauftrag zugeordnet (Sortimentskonzept). Dabei erfolgt eine Differenzierung der einzelnen Sortimente nach zentren-, nicht-zentrenrelevanten und nach nachversorgungsrelevanten Sortimenten. Diese sog. Sortimentsliste bildet die Grundlage für spätere Entscheidungen von Ansiedlungsvorhaben im Einzelhandel.
Landschaftsplan Erfüllende Gemeinde Bad Klosterlausnitz
Der Landschaftsplan ist in Thüringen der Fachplan der unteren Naturschutzbehörde. Er beinhaltet die Ziele und Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege.
Für das Gebiet des Saale-Holzland-Kreises wurden zehn Teillandschaftspläne erstellt. Der Landschaftsplan liegt bei der Erfüllenden Gemeinde und der unteren Naturschutzbehörde vor und kann nach Voranmeldung eingesehen werden. Die Plananlagen zum bericht finden Sie auf der Internetseite der Unteren Naturschutzbehörde des Saale-Holzland-Kreis.
Integriertes Regionales Entwicklungskonzept (IREK) Saale-Holzland-Kreis
Unter Berücksichtigung relevanter Rahmenbedingungen, wie der demografischen Entwicklung, wurde ein Entwicklungsszenario für den Landkreis erarbeitet. Mit der Lage des Saale-Holzland-Kreises direkt angrenzend zur Stadt Jena im Westen und der Stadt Gera im Osten sind starke Verflechtungen zwischen den Städten und dem Landkreis vorhanden und es ergeben sich besondere Herausforderungen. Die nachfolgenden strategischen Handlungsfelder orientieren sich an den Themenbereichen, welche in der Analyse und Bewertung der Bestandsituation und Rahmenbedingungen für den Saale-Holzland Kreis im IREK (im Sinne eines Kreisentwicklungskonzeptes) verwendet wurden:
- Siedlungsentwicklung/Baukultur/Wohnen
- Verkehrssituation und Erreichbarkeit
- Technische Infrastruktur
- Wirtschaft
- Tourismus
- Soziale Infrastruktur/Daseinsvorsorge
- Natur, Umwelt und Klimaschutz/-anpassung
- Öffentliche Finanzen und Verwaltung.
Auf Basis der Erkenntnisse aus der Analyse und Bewertung der Bestandssituation und relevanter Rahmenbedingungen inkl. SWOT-Analyse sowie des Entwicklungsszenarios wurden für die Handlungsfelder strategische Leitlinien und Schlüsselmaßnahmen erarbeitet. Im Fachkonzept/Handlungsfeld Tourismus wurde aufgrund der vielfältigen teilräumlichen Erfordernisse im Gegensatz zu den anderen Fachkonzepten im Maßnahmenteil eine Differenzierung nach Teilregionen vorgenommen. Im Rahmen der zusammenfassenden Gesamtstrategie für die zukünftige Kreisentwicklung wird jedoch in Form von teilregionalen Profilen eine handlungsfeldübergreifende Konkretisierung vorgenommen.
Radverkehrskonzept Saale-Holzland-Kreis
Das Radverkehrskonzept für den Landkreis Saale-Holzland-Kreis dient als Leitfaden, um eine strukturierte und koordinierte Verbesserung der Radverkehrsinfrastruktur zu ermöglichen. Als übergreifende Ziele der Entwicklung des Radverkehrs verfolgt der Saale-Holzland-Kreis die nachfolgend benannten Ziele:
- Der Anteil des Alltagsradverkehrs im Saale-Holzland-Kreis steigt und leistet damit einen entscheidenden Beitrag zur Gesundheitsförderung und zum Klimaschutz.
- Die geschaffene Infrastruktur für den Fahrradtourismus wird intensiv genutzt und in einer hohen Qualität erhalten und unterhalten.
- Die interne und externe Kommunikation aller Akteure im Saale-Holzland-Kreis zum Thema Radverkehr verläuft optimal und ohne Informationsverlust.
Zur Erreichung dieser Ziele werden folgende Schritte unternommen:
- Verbesserung der Sicherheit und des Komforts für Radfahrende
- Durch die Weiterentwicklung des Radnetzes und der radspezifischen Infrastruktur sowie deren Pflege und Instandhaltung soll eine sichere und ansprechende Radverkehrsführung geschaffen werden, die sowohl das Unfallrisiko senkt als auch die subjektive Verkehrssicherheit beim Radfahren verbessert.
- Die Sicherheit von Schulkindern soll dabei besondere Aufmerksamkeit erhalten.
- Erleichterung der Erreichbarkeit: Wichtige Ziele des täglichen Radverkehrs sollen besser erreichbar werden. Dabei ist auf die durchgängige Erkennbarkeit und Befahrbarkeit des Radverkehrsnetzes zu achten. Die Verbindungen der Radverkehrswege sollen möglichst direkt geführt werden, dabei sollen insbesondere Hauptachsen des Alltagsradverkehres zwischen zentralen Orten gestärkt werden. Auch hierbei steht die Erreichbarkeit der Schulen sowie die Nutzbarkeit der Radinfrastruktur durch Schulkinder im Fokus.
- Festigung des radtouristischen Marktes durch Qualitätsverbesserungen und eine bessere Verknüpfung der Netzangebote und entsprechendes Marketing sollen in Verbindung mit den durch Pedelecs und E-Bikes eröffneten neuen Möglichkeiten mehr Tages- und Übernachtungsgäste gewonnen und die Wettbewerbsfähigkeit der touristischen Unternehmen verbessert werden.
- Verknüpfung mit Bus und Bahn: Das Radverkehrsnetz soll sowohl im Sinne der Förderung des Umweltverbundes als auch der Gewährleistung der Daseinsvorsorge, Übergänge zu den Angeboten des öffentlichen Personenverkehrs ermöglichen.
Das vorliegende Radverkehrskonzept dient der strategischen Ausrichtung zur Umsetzung dieser Ziele. Mit dem Konzept soll der mittel- bis langfristig angestrebte Zustand der Komponenten des Systems Radverkehr (Infrastruktur, Service, Öffentlichkeitsarbeit) abgestimmt und festgelegt und damit eine Grundlage für den zielgerichteten Einsatz finanzieller Mittel bereitgestellt werden. Ein Schwerpunkt ist dabei die Infrastruktur. Die Maßnahmen der verschiedenen Baulastträger, insbesondere der Kommunen, des Landkreises und des Freistaats Thüringen, sollen zu durchgängig nutzbaren Angeboten führen. Das Radverkehrskonzept soll daher gleichermaßen für die vorgenannten Baulastträger als strategische Grundlage zur Verbesserung der regionalen Radverkehrsinfrastruktur dienen.